fbpx
Blog
22. Februar 2018 read the game

Bundesliga, 24. Spieltag: Vorbericht

Mainz 05 vs. VfL Wolfsburg 

 Blackbox Bruno 

Zu beneiden sind die Mainzer nicht. Zum wiederholten Male ändert sich bei der Bundesliga-Konkurrenz pünktlich vor den Duell mit den 05ern etwas auf der Trainerposition. In diesem Fall ist es sogar noch kurioser. Martin Schmidt, letzte Saison noch Trainer in Mainz, warf beim VfL freiwillig hin. Dabei wäre die Vorbereitung auf Mainz wohlmöglich für ihn das leichteste gewesen. Stattdessen steht Bruno Labbadia nun an der Seitenlinie und Mainz 05 vor einem erneuten Blinde Date.

 Was Euch erwartet?

 Ein echtes High Noon Duell am Freitag Abend. Wer verliert, landet zwar nicht im Sarg, dafür jedoch im Keller und muss dort auch das Wochenende verbringen. Jedoch ist weder ein Sieg der Mainzer noch für Wolfsburg eine ausgemachte Sache. Denn dafür ähneln sich die Teams zu sehr – kein Wunder, wenn man den gleichen Trainer für eine Weile hatte. Beide Teams wollen Fußball spielen, spieltagsübergreifend trafen Mainz (15 Tore) und Wolfsburg (11) bisher vorrangig aus dem Laufenden Spiel. 

 Zudem kommen sie beide Offensiv über Standards zum Erfolg, Mainz mit 10 und der VfL mit 9 Saisontoren. Auffällig: Während die Mainzer 4 Tore per Freistoß spielerisch erzielte – also klassisch Flanke und dann Tor, traf Wolfsburg dreimal direkt. Zu den Scharfschützen gehören Didavi,  der einmal traf, und Maximilian Arnold mit 2 Toren.

 Was die Mainzer jedoch diese Saison öfter ausrutschen lässt als Omis auf Blitzeis, sind ebenfalls Standardsituationen. Von 41 Gegentoren kassierte man 20 Stück nach einem ruhenden Ball. Allein seit Beginn der Rückrunde waren es 8 Tore. Mit dem VfL Wolfsburg kommt nun ausgerechnet ein Team, dass 4 seiner 6 letzten Tore per Standard erzielte – eins sogar zuletzt per Eckstoß gegen die Bayern. Dass die Mainzer allein 8 Stück per Ecke kassierten, sollten sie auch in Wolfsburger Spielanalyseabteilung registriert haben. 

Auf wen kommt es an?

 Vorfreude dürfte speziell Josuha Guilavogui verpüren, traf er doch bereits im Hinspiel nach einer Ecke von Didavi. Jener Didavi ist in Wolfsburg der größte Hoffnungsträger auf den Klassenerhalt. Mit 6 Toren, zuletzt gegen die Bayern, sorgt er endlich wieder für Torgefahr. Zudem weiß er auch die Kollegen in Szene zu setzen, wie seine 6 Assists sowie 2 Vorassists belegen. Pünktlich zur Rückkehr nach Mainz ist Yunus Malli wieder in Form. In den letzten 3 Partien gelangen ihm ein Tor und 2 Assists.

 Vielleicht sollten sich Emil Berggreen (4 Tore) und Robin Quaison (4 Tore) in der Gästekabine umziehen oder die Nacht zuvor im Hotel verbringen. Hauptsache sie denken, es ist ein Auswärtsspiel. Denn bisher trafen die Mainzer Stürmer ausnahmslos auf fremden Platz. Handlungsbedarf ist da, denn Heimtor-Beauftragte Yoshinori Muto bringt seit dem 19. Spieltag nichts mehr zu Stande.  Zuvor traf der Japaner 4 von 6 Treffern vor heimischen Publikum. Nicht zu ersetzen in der aktuellen  Phase ist der Außenbordmotor der Mainzer im Abstiegskampf: Gerrit Holtmann. Halb Mensch, halb Ackergaul sorgte er in Berlin mit einem Vorassist für die Entscheidung in der 2. Halbzeit.

Ausblick

 Das wird eine Enge Kiste im Keller. Für Mainz wird viel davon abhängen, ob sie ihre Anfälligkeit nach Standards in den Griff bekommen. Gegen Hertha BSC lief das bestens. Gehen die Mainzer zudem in Führung, konnte man bisher 5 Siege einfahren. Lediglich ein Spiel ging dann noch verloren. Nach einem Rückstand, hat man bisher 5 Niederlagen kassiert. Zweimal konnte Mainz 05 noch siegen und einmal Unentschieden spielen.

Schießen die Wölfe das erste Tor, gewannen sie 2 Spiele und verloren einmal. Bei einem Rückstand verlor man 4 Mal, konnte aber auch 3 Unentschieden bisher auswärts noch erkämpfen.

Insgesamt lagen die Wolfsburger in zwölf Spielen der aktuellen Saison in Führung, aber es langte selten zum Sieg. Bei 8 Partien nahm man Gegentreffer hin und gab Punkte ab. Schlechter ist keiner in der Bundesliga. 

Werder Bremen vs. Hamburger SV

Sagt man in Hamburg Tschüss?

Schon oft abgeschrieben, aber noch nie abgestiegen: Der HSV will einfach nicht die Bundesliga verlassen. Dabei wünscht es sich gefühlt die halbe Nation, insbesondere natürlich der ewige Konkurrent Werder Bremen. Die glanzvollen Jahre sind für beide Mannschaften schon länger vorbei. Was bleibt, ist die Konkurrenz der dienstältesten Bundesligisten. Keiner machte mehr Spielzeiten mit in der Oberklasse des deutschen Fußballs als die beiden Nordclubs. 

Was Euch erwartet?

Ein Endspiel. Das 108. Nord-Derby in der Bundesliga könnte dafür sorgen, dass es ein 109. Nord-Derby erst in ferner Zukunft wieder gibt. Gewinnt Werder Bremen wächst der Abstand zwischen den beiden Vereinen auf 9 Punkte. Bei dann zwar noch 9 ausstehenden Spielen und 27 zu verteilenden Punkten wäre ein direkter Klassenerhalt des HSV jedoch mehr als fraglich. Im besten Fall gelingt dann noch der Sprung auf den in Hamburg sehr beliebten Relegationsplatz.

Siegt jedoch der HSV, hielt man mit nur noch 3 Punkten Abstand auf den Relegationsplatz sowie die punktgleich davor positionierten Bremer Kontakt ans rettende Ufer. 

Hübsch hässliche Aussicht 

Auf eine Augenweide sollten sich die Zuschauer nicht freuen. Das Hinspiel am 7. Spieltag endete in Hamburg 0:0 und war zugleich die Partie mit der kürzesten Netto-Spielzeit: 44 Minuten und 30 Sekunden.

Dennoch erwartet die Fans ein packendes Duell, das dieses Mal durchaus torreich werden kann. Denn Max Kruse wird auf dem Platz stehen. Mit ihm steht und fällt in Bremen alles bis auf Ebbe und Flut. Kruse auf dem Platz und der neue Trainer Kohfeldt an der Seitenlinie sorgten dafür, dass Werder nicht nur weiterhin eine der besten Abwehrreihen stellt (28 Gegentore), sondern endlich auch wieder Tore schießt. Bevorzugt nach Standards (9) und im Umschaltspiel (7), wenn man dem Gegner im Pressing den Ball abluchsen konnte. Seit der Rückrunde erzielte man 2 Tore im Umschaltverhalten, 4 nach Standards. Saisonübergreifend sind bei Werder Bremen vor allem die Ecken vielversprechend – 6 Mal konnte man bereits so Tore erzielen.

Passenderweise kassierte der HSV zuletzt 4 Tore im Umschaltspiel und 2 Treffer nach Standards. Auf die gesamte Saison betrachtet, klingelt es vor allem nach Ecken im eigenen Kasten (5 Gegentore). Erfolgreich vor dem gegnerischen Tor war der HSV im gleichen Zeitraum zwar in allen Formen, allerdings auch nur jeweils einmal: Ein Tor aus dem laufenden Spiel, eins nach einem Standard und eines im Umschaltspiel. Aber unter dem Strich steht nicht nur der Verein selbst, sondern lediglich 2 Punkte aus 5 Spielen.

Zwischen Jubel und Jammer: Wann schießen die Teams ihre Tore?

 Die Kontrahenten eint, dass sowohl Werder (52%) als auch der HSV (55%) die Mehrheit seiner Tore in der zweiten Spielhälfte erzielt. Sollte das auch im Derby geschehen, jubeln die Fanblocks. Hier zeigen wir euch, wann Sie genau treffen.

Auf wen kommt es an?

Da Bremens bester Mann seinen Traumpartner Fin Bartels nur abseits des Platzes treffen kann, wählt Max Kruse offensichtlich für jede Partie einen anderen ”Wingman” aus. Diese Vielfalt macht Werder unberechenbarer. Denn seit Beginn der Rückrunde sorgten neben Kruse (1 Tor, 3 Assists), Jerome Gondorf (1 Tor), Theodor Gebre Selassie (1 Tor), Junuzovic (1 Tor, 1 Assist), Florian Kainz (2 Tore) und Ludwig Augustinsson (1 Tor) für mehr Jubelszenen als die Junggesellenabschiede zur Rush Hour am Wochenende. 

Hamburgs beste Leute? Helm-Peter und Pierre-Michele Lasogga. Während der eine den klaren Blick für die Probleme des Vereins hat, verfügt der andere wieder über einen Torriecher (19 Spiele, 8 Tore). Dumm nur, dass dem einen keiner zuhört und der andere für Leeds United in der 2. englischen Liga seine Treffer markiert. Heißt, keine Treffer für den HSV? 

Die Hoffnungen haben die HSV Fans mit Sicherheit nicht aufgegeben und setzen unter anderem auf Aaron Hunt. Der erfahrenste Nord-Derby-Experte war jedoch seit der Winterpause an keinem Treffer mehr beteiligt. Fast schon als Torgaranten fungieren daher Felipe Kostic (2 Tore) und André Hahn (1 Tor)  mit ihren minimalen Ausbeuten nach dem Jahreswechsel.

Ausblick:

Was spricht für einen Sieg von Werder Bremen? Unter Kohfeldt sind die Bremer daheim eine Macht. Die letzten 5 Spiele gingen nicht verloren. Gerät man jedoch in Rückstand, bekommt der HSV mehr als nur ein dickes Grinsen. In 5 solcher Spiele setzte es 4 Niederlagen und nur ein Unentschieden konnte noch erkämpft werden. 

Kommt seltener als Weihnachten:  Dass die Hamburger einmal in Führung und dann auch als Sieger vom Platz gehen -das gab es in der laufenden Saison bisher genau einmal. Stattdessen geriet man fast schon aus Tradition immer in Rückstand. In 9 Spielen setzte es 8 Niederlagen und nur ein Unentschieden ist auf der Haben-Seite.  

Bayer 04 Leverkusen vs. Schalke 04

Im Zeichen der vier! 

 Schalke 04 und Bayer 04 Leverkusen eint nicht nur das Gründungsjahr, sondern auch das Ziel am Ende der Saison unter den besten 4 zu stehen, um im nächsten Jahr wieder in der Champions League spielen zu können. Aber wer geht bei dem Vier-Gewinnt-Spieler als Sieger hervor?

Was Euch erwartet?

Ein Sturm zieht auf vor dem Schalker Tor. Mit 43 Toren stellt Leverkusen den drittbesten Angriff nach den Bayern und Dortmund. Gefürchtet ist ihr Umschaltverhalten (12 Treffer), aber auch gegen einen geordneten Abwehrverbund (22 Tore) wissen sie zu überzeugen. Auffällig: Fast 63 % ihrer Tore schießt die Werkself in der zweiten Halbzeit. Bei Schalke 04 sind es knapp 56 %. 

Und historisch betrachtet, sind in dieser Partie Tore garantiert. Die letzte Nullnummer gab es im Jahr 2000. Da begann Bayers Mittelfeld-Juwel Kai Havertz (2 Tore, 6 Assists) vermutlich gerade zu laufen.

Anfällig zeigt sich die Werkself bei Standards. Insgesamt 12 Tore kassierte man nach ruhenden Bällen. Zwei davon waren sogar direkt verwandelte Freistöße. Zudem entstand zuletzt auch eine Anfälligkeit für Tore aus dem Umschaltspiel – 5 Treffer allein nach der Winterpause.

Schalke wird die Standardschwäche freuen, traf man doch bereits 17 Mal auf diese Weise. Neben Standardtoren gelang es zudem seit dem Rückrundenstart auch zwei Treffer im Umschaltverhalten zu erzielen.

Knappen ackern bis zum Abpfiff

Nicht nur der BVB durfte erfahren, dass Schalker unter Tedesco niemals ein Spiel abschenken und so lohnt es auch spät noch mit Treffern der Knappen zu rechnen. Bisher haben sowohl Embolo, Goretzka, Caligiuri und der Großmeister des Schlusstreffers Naldo in der Schlussphase einer Partie noch Tore  erzielt. 

Schwächen beweist die Abwehr bei Schalke 04 im laufenden Spiel (13 Gegentore) – seit dem Rückrundenstart waren es allein 5 Stück. Allerdings ist auch immer mal wieder das Pech mit im Spiel. Bei 40 % der 30 Gegentore wurde ein Zufallsfaktor registriert.

 Ausblick

 Geht die Werkself daheim in Führung, verlor man bisher keine Partie. Stattdessen gewann man 5 Spiele und 3 mal ging es Unentschieden aus. Bei Rückstand, gibt Leverkusen nicht auf. Ein Sieg und ein Unentschieden konnten errungen werden. Zweimal ging man jedoch mit einer Niederlage vom Platz. 

Und das könnte ihnen auch gegen Schalke blühen. Gingen die Knappen diese Saison auswärts in Führung, gaben sie die nicht mehr ab: 4 Spiele, 4 Siege. Comebacks liegen den Schalkern. In 8 Auswärtsspielen lag man zurück, einmal gewann man noch, dreimal immerhin noch Unentschieden spielen. 

Borussia Dortmund vs. FC Augsburg

Die Ergebnismaschine rollt

Humorlos, aber erfolgreich: Der BVB spielt sowohl in der Bundesliga als auch in Europa eisern seinen Stiefel runter. Am Montag will Dortmund Platz 2 festigen, während für Augsburg die Klappe fällt, ob man den Rest der Saison 50 Shades of Grey im Mittelfeld der Bundesliga spielt oder lüsternd nochmal nach Europa schielt.

Was Euch erwartet? 

Von den Ergebnissen her ist Borussia Dortmund wieder besser in der Spur als Thomas die Lokomotive. Die vier letzten Spiele hat man gewonnen und seit 8 Spielen ist Peter Stöger mit den Borussen sogar ungeschlagen. Auch wenn die meisten Partien darunter keinen spontanen Szenenapplaus hervorrufen, ist der Dortmunder Stil, die Tore aus dem Spiel heraus zu erzielen, klar zu erkennen. Von 48 Saisontoren erzielte der BVB 37 Stück aus dem laufenden Spiel. Allein zuletzt 7 Stück und 2 Tore im Umschaltspiel.

Und auch bei den Standardtoren wurde bislang selten das klassische Muster vom “ruhenden Ball, Flanke, Torschuss” verwendet. Stattdessen war bei fast allen Toren der Standard lediglich der Ausgangspunkt, bevor man im Nachsetzen zum Torjubel überging. Und apropos Jubeln – das geht auch früh im Spiel. Zumindest hat Dortmund einen Faible für frühe Tore in der Partie (6 Stück) (Quote 1. Tor in 1. HZ: 1,79). 

Interessant ist, das Augsburg bereits 3 frühe Gegentreffer kassierte. Darüber hinaus zeigte man sich ausgerechnet nach der Art von Standards anfällig, wie sie der BVB erfolgreich in Tore umsetzt.

Der FC Augsburg könnte hingegen ein echter Stolperstein für den BVB werden. Nicht, dass man sie spielerische in die Knie zwingt. Aber die Dortmunder Anfälligkeit bei Standards samt der eigenen Stärke nach dem ruhenden Ball könnten für eine Überraschung und Tore auf beiden Seiten sorgen.

Auf wen kommt es an?

Während der BVB seinen besten Mann an den FC Arsenal im Winter Sale verkaufte, wartet man beim FC Augsburg sehnsüchtig auf das Comeback von Alfred Finnbogason (u.a. 11 Tore, 2 Asissts).

Stattdessen erfreut man sich in Dortmund am endlich vereinten Dreigespann aus Schürrle, Götze und Reus. Gegen Gladbach blitzte die Magie ein erstes Mal auf. Zudem liegen die Augsburger Marco Reus besonders gut. In 9 der letzten Aufeinandertreffen, schoss der Angreifer 5 Tore und legte 4 weitere Treffer auf auf. Und wenn gar nichts gehen mag, kommt Batsman (3 Tore) daher und rettet die Borussia. 

Beim FC Augsburg hat sich durch die Verletzung von Finnbogason das Spielgefüge verändert sowie der Erfolg zuletzt verabschiedet. Für die Tore sorgen nun Gregoritsch (9 Tore, 3 Assists)  und Caiuby (5 Tore, 3 Assists). In Dortmund muss der FCA darüber hinaus auf seinen Kapitän und Mittelfeldantreiber Daniel Baier verzichten. Um so mehr wird es auch auf Philipp Max ankommen nach zuletzt 2 Niederlagen zurück in die Erfolgsspur zu kommen. Der große Assistgeber auf dem linken Flügel legte den Fuggerstädtern bereits 11 Tore in dieser Saison auf.

Ausblick

Was spricht für einen Sieg des BVBs? Liegen die Dortmunder in Führung, gibt es für den Gegner wenig zu lachen. Bis dato sprangen 5 Siege, 2 Unentschieden und lediglich eine Niederlage dabei heraus. Deutlich kniffliger wird es für die Schwarzgelben, wenn sie zurückliegen. Bilanz: 1 Sieg, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen.

Was spricht für einen Sieg des FC Augsburg? Augsburg hat nach Führungen auf fremden Plätzen eine makellose Serie von 3 Spielen und 3 Siegen. Liegt man jedoch zurück, holte man lediglich 2 Unentschieden und 5 Niederlagen.