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5. Oktober 2018 read the game

7. Spieltag: Die Vorberichte

TSG 1899 Hoffenheim vs. Eintracht Frankfurt

FC Bayern München vs. Borussia Mönchengladbach

SV Werder Bremen vs. VfL Wolfsburg

 


 

TSG 1899 Hoffenheim vs. Eintracht Frankfurt

Gleich und gleich gesellt sich gern: Selten traf das so sehr auf eine Partie zu in der Bundesliga. Eintracht Frankfurt und die TSG 1899 Hoffenheim weisen aktuell die absolut identische Bilanz auf – von der Anzahl der Siege, Remis und Niederlagen bis hin zum Torverhältnis. Naturgemäß und im Sinne der Symmetrie müsste das Duell also Unentschieden ausgehen. Wenn man sich die Stile der Teams ansieht, ist aber genau das sehr unwahrscheinlich.

Was Euch erwartet?

Ein Spitzenspiel des kleinen Mannes. Denn es geht für beide Mannschaften darum den bisher verkorksten Saisonstart zu korrigieren. Wer gewinnt ist oben wieder dran. Der Verlierer findet sich im schlimmsten Fall im Tabellenkeller wieder. Nachdem beide Mannschaften unter der Woche im Europapokal aktiv waren, könnte es am Ende bei einem ausgeglichenen Spielstand auch eine Kraftfrage werden. Und da ist die Eintracht im Vorteil.

Denn die TSG Hoffenheim betreibt einen kraftraubenden Spielstil, ist deutlich häufiger und länger in Ballkontrolle als die Frankfurter Eintracht und hat deutlich öfter auf das Tor schießen müssen, um auf die gleiche Anzahl Tore zu kommen. In Zahlen: Die Eintracht benötigte knapp fünf Torschüsse, um zu treffen. Derweil haben die Kraichgauer fast doppelt so oft einen Schuss abgeben müssen, um zu jubeln. Überhaupt haben bisher nur Augsburg und der FC Bayern München mehr Schüsse abgegeben.

Ruhe vor dem Sturm

Gut möglich, dass die Fans in der ersten Hälfte ein taktisches Feuerwerk erleben, aber eben keine bis wenig Tore. Denn sowohl Frankfurt als auch Hoffenheim schossen bisher einen Großteil ihrer Tore nach der Pause. Zugleich nahmen beide Mannschaften auch mehrheitlich im zweiten Spielabschnitt Gegentore hin.

Auf wen kommt es an?

Sébastien Haller ist der einzige Spieler der Bundesliga, der bisher an jedem Spieltag mindestens einen Scorer-Punkt gesammelt hat. Somit ist er an der Hälfte aller bisherigen Tore des Pokalsiegers in dieser Saison beteiligt. Bei der TSG Hoffenheim nimmt diesen Part WM-Star Kramaric ein, an knapp einem Drittel aller Torschüsse seines Teams ist er beteiligt genauso wie an vier der zehn Saisontreffer.

Ausblick

Hoffenheim wird alles geben, um nicht die dritte Niederlage binnen einer Woche schlucken zu müssen. Allein schon, um einer möglichen Trainer- bzw. “Lame-Duck”-Diskussion aus dem Weg zu gehen. Dieser Drang auf Sieg könnte der Eintracht in die Karten spielen, da die Hoffenheimer Abwehr mehr Flickwerk als eine eingespielte Formation ist. Drei Elfmeter nach sechs Spieltagen sprechen diesbezüglich eine eindeutige Sprache. Aber auch mit einem Punkt fährt Frankfurt besser als die Gäste aus Sinsheim.

 


FC Bayern München vs. Borussia Mönchengladbach

Gegen Augsburg nur Remis, gegen Hertha BSC verloren und nun kommt der “Angstgegner” Borussia Mönchengladbach nach München. Verliert der FC Bayern München auch diese Partie, spielt man so “schlecht” wie zuletzt unter Pep Guardiola im Mai 2015. Muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen. In anderen Vereinen würde man sich solche “Krisen” bereits ins Vereinsmuseum hängen – als Erfolg. Am Ende ist Pep übrigens mit zehn Punkten Vorsprung Meister geworden. Nur am Rand bemerkt.

Was Euch erwartet?

Ein echtes Schmankerl zur Wiesn-Zeit am Samstagabend. Denn die Fohlenelf ist im Galopp in die Saison gestartet. Mit elf Punkten liegt man nur knapp hinter dem Meister. Ein Sieg in München und man überholt sie sogar. Problem: Neun der elf Punkte holte man daheim, zuletzt holte man in Wolfsburg nur einen Punkt beim 2:2 und kassierte in Berlin eine 4:2 Packung. Tore scheinen auf beiden Seiten zumindest mehr als wahrscheinlich.

Die Fohlen: Stark nach Standards, anfällig in der Abwehr

Gladbach ist aktuell das stärkste Team nach Standards in der Bundesliga. Mit sechs Treffern liegt man knapp vor dem FC Bayern München (5). Besonders ins Auge fällt, dass man bereits drei Tore nach einer Ecke und zwei per Elfmeter erzielen konnte. Wenn etwas die Bayern-Abwehr überrumpeln konnte, dann genau diese Standards – drei von fünf Gegentoren fielen so. Derweil haben die Fohlen noch gar keine Tore nach einem ruhenden Ball kassiert.

Um so anfälliger ist die Abwehr jedoch im Positionsangriff und auch im Umschaltspiel. Gegen die vermeintliche Mittelklasse der Bundesliga aus Berlin, Augsburg, Frankfurt und Wolfsburg setzte es acht Treffer und sogar die sonst so harmlosen Schalker knipsten einmal gegen die Fohlenelf. Schlechte Voraussetzungen für ein Spiel gegen das Team mit episch langen Ballkontrollphasen.

Auf wen kommt es an?

Thorgan Harzard und der Neuzugang Alassane Pléa lassen die Fohlenelf von einer erfolgreichen Saison träumen. Der Belgier traf bisher dreimal, der Franzose bereits viermal. Die Tore aus dem DFB-Pokal eingerechnet, trafen sie sogar schon 13 Mal zusammen. Treffsicher waren die Münchener in den letzten beiden Partien zwar nicht, aber dafür hatte man in jeder Partie mehr Torschüsse produziert als manche Teams in der gesamten englischen Woche. In Anbetracht der defensiven Anfälligkeit der Gladbacher dürften Lewandowski und Müller wohl zurück in die Erfolgsspur finden.

Ausblick

Nur sechs der letzten 14 Duelle gegen die Borussia konnte der FC Bayern München gewinnen, stattdessen setzte es sogar fünf Niederlagen. Jedoch muss Gladbach in Anbetracht seiner Auswärtsschwäche schon einen glücklichen Start hinlegen. Dass die Bayern jedoch ein drittes Mal in Folge mehr oder weniger erfolglos gegen eine Abwehrreihe anrennen ist allerdings ebenfalls unwahrscheinlich. Geht die Fohlenelf in Führung ist ein Unentschieden realistisch, treffen die Bayern zuerst, dürfte der Meister nicht zu stoppen sein.

 


 

SV Werder Bremen vs. VfL Wolfsburg

Die letzten Jahre hielten sich Werder Bremen und der VfL Wolfsburg vorrangig im Tabellenkeller auf. Diese Saison läuft es für beide Vereine besser. Werder Bremen könnte sich mit einem Sieg sogar wieder an die Tabellenspitze heranpirschen, die Wölfe hingegen die Bremer überholen. Einzig: Gewinnen konnte keines der Teams an seinen letzten sechs Freitagspartien.

Was Euch erwartet?

Ein offener Schlagabtausch. Die Bremer spielen derzeit einen erfrischenden Offensivfußball, wie man ihn lange nicht mehr an der Weser erlebt hat. Mit ein wenig mehr Entschlossenheit im Abschluss, könnte man sogar jetzt gleichauf mit Dortmund stehen. Die Wölfe sind ebenfalls erfolgreich in die Saison gekommen und haben trotzdem ihren Ruf als Unentschieden-Könige bewahrt. Nach sechs Spieltagen haben sie bereits wieder drei Unentschieden in ihrer Vita. Im letzten Jahr waren es am Ende 15 Stück. Mehr Mittelklasse erlebt man sonst nur noch in VW-Autohäusern.

Gut möglich, dass es am Freitag ebenfalls nach 90 Minuten Unentschieden ausgeht. Allerdings kündigt sich da ein unterhaltsames Remis an. Bremen traf bisher elf Mal, sechs Mal davon sogar bereits vor der Pause. Die Wölfe trafen hingegen zehn Buden. Dabei bissen sie aber vorrangig nach der Pause zu.

Bei Standards alles andere als Grün hinter den Ohren

Sowohl bei Werder Bremen als auch beim VfL Wolfsburg weiß man mit ruhenden Bällen umzugehen. Bereits vier Treffer erzielten die Mannschaften auf diese Weise. Bei Bremen kam durch das kuriose Einwurf-Tor in Stuttgart sogar noch das “Spezial-Standard-Tor” hinzu.

Auf wen kommt es an?

Es könnte die große Pizarro-Show werden: Nach seinem 40. Geburtstag in dieser Woche könnte er sich das größte Geschenk selbst überreichen – ein Tor gegen Wolfsburg. Das gelang ihm im grünweißen Dress übrigens in jeder Spielzeit. Setzt er die Serie fort? Bei den Standards könnte Wolfsburgs Brooks erneut zuschlagen. Aus dem Spiel heraus brillierten zuletzt Neuzugang Wout Weghorst und Renato Steffen.

Ausblick

Ein Spiel, wie für beide gemacht. Wolfsburg wird dankend annehmen, dass Werder Bremen das Spiel machen will. Somit können sich die Wölfe aufs eiskalte Kontern fokussieren. Damit gelangen ihnen bereits drei Treffer in dieser Saison. Derweil wird Bremen einmal mehr die Regie übernehmen, ob es für ein Happy End reicht, entscheidet die Chancenauswertung und Claudio Pizarros Torriecher. Aktuell benötigen beide Teams knapp acht Torschüsse, um zu treffen. Damit liegt man an der Ligaspitze.